„Es war ein schönes Fest!“ Da waren sich alle einig. Vier Tage mit Konzerten, Festgottesdienst und Gemeindenachmittag bot der 130. Geburtstag der Friedenskirche vom 1. – 4. September 2011. Bereits am Donnerstag zum Offenen Gemeindenachmittag unter dem Thema „Die Kirche und das alte Dorf – Bilder und Geschichten aus 70 Jahren Altenbauna“ kamen 150 Besucherinnen und Besucher ins Kirchenzentrum. Adam Ritze begeisterte mit seinen Bildern und Geschichtchen aus der Vergangenheit seines Heimatortes Altenbauna. Die Gäste, die das“ alte Dorf“ überwiegend noch aus eigenem Erleben kennen, waren sichtlich bewegt alte Bekannte und verschwundene Gebäude wiederzusehen.
Auch am Freitag beim Konzertabend des Gesangvereins 1871 Altenbauna war das Interesse groß. Über 150 Gäste kamen zum Jubiläumskonzert in die Friedenskirche. Begleitet von einem fünfköpfigen Streicherensemble der Jugendmusikschule und einer Querflötistin bot der Frauenchor überwiegend Volks- und einige Kinderlieder aus mehreren Jahrhunderten. Besonders die gelungene Programm-zusammenstellung, aus der die Sommer- und die Herbstkantate von Thomas Erler herausragten, sorgten für einen stimmungsvollen Abend. Mit Soloeinlagen beeindruckten der 13jährige Felix Appel und Sandra Mettke-Saul das Publikum. Nicht wenige waren nach diesem Abend beeindruckt wie jung und frisch alte Volkslieder auch heute noch klingen können. Ein schöner Nachklang des Benefizkonzertes waren die 600 EUR, die der Abend für die Sanierung des Kirchendaches eingebracht hatte.
Ein nicht minder imponierendes Kontrastprogramm bildeten am Samstag die beiden Konzerte mit dem Liedermacher Gerhard Schöne. Mit Liedern wie „Jule wäscht sich nie“ oder „Der Popel“ dokumentierte der Künstler vor mehr als 130 kleinen und große Gästen, dass seine Kinderlied-Klassiker auch heute noch zum Besten gehören, was hierzulande Kinder (und nicht nur sie) hören und erleben können. Mit einem ganz anderen Programm zog Gerhard Schöne am Abend in der Friedenskirche nochmals 130 Konzertbesucher in seinen Bann. Ob mit humorvollen Kostproben aus seinem Liederzyklus „Die Lieder der Briefkästen“, ob mit einfühlsamen Nachdichtungen altehrwürdiger Kirchenlieder oder nachdenklichen Songs wie „Irgendwann“ – Gerhard Schöne brachte an diesem Abend seine Zuhörer zum Schmunzeln, zum Lachen und Mitmachen und vor allem zum Nachdenken. Ohne zahlreiche Zugaben wollte ihn das Publikum dann auch nicht gehen lassen.
Der Sonntag sollte eigentlich den krönenden Abschluss der Festwoche bilden. Und der Festgottesdienst am Morgen, zu dem auch zahlreiche Ehrengäste gekommen waren, wurde dem in vielerlei Hinsicht gerecht. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Musik des Kirchenbezirkschores unter Leitung von Lilo Don festlich und die Predigt von Bischof Martin Hein sehr ermutigend. Leider wurde das Gemeindefest rund um die Friedenskirche, das sich hätte anschließen sollen, nach den Wetteraussichten und dem Dauerregen am Morgen, abgesagt. Eine Entscheidung, die die Verantwortlichen schweren Herzens gefällt hatten und am Nachmittag – bei Wärme und Sonnenschein – auch mehr als bedauerten. Die Besucher des Gottesdienstes hinderte das abgesagte Fest nicht, noch stundenlang vor der Kirche zu sitzen und die mitgebrachten Speisen zu teilen.
So war die Festwoche samt Ausstellungseröffnung, die schon am 18. August im Rathaus stattgefunden hatte, mit fast 900 Gästen insgesamt eine wirklich gelungene und schöne Geburtstagsfeier für die kleine Kirche an der Bauna. Und sicherlich wird sie als solche noch länger im Gedächtnis der Gemeinde erhalten bleiben. Übrigens: Die Ausstellung „130 Jahre Friedenskirche“ ist noch bis zum 16.9. im Rathausfoyer zu besichtigen.