Am Gründonnerstag, dem 24. März um 20 Uhr, findet in der Friedenkirche zum vierten Mal die „Nacht der verlöschenden Lichter“ statt. Nach der traditionellen christlichen Liturgie ist die Nacht auf den Karfreitag, die Nacht des letzten Mahles Jesu mit seinen Jüngern und zugleich die Nacht seiner Gefangennahme und seines Verhöres. Gestaltet mit Gesängen der Bruderschaft von Taize feiern wir an diesem Abend in der Friedenskirche einen bewegenden Gottesdienst mit Lichtern und einem Abendmahl in besonderer Form. Musikalisch wird der Gottesdienst durch einen Projektchor gestaltet, dem über 30 Sängerinnen und Sänger angehören. Mit der „Nacht der verlöschenden Lichter“ wird Bezug genommen auf einen Brauch, den der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer bei einem Italienbesuch in St. Petrus in Rom kennengelernt hatte. 12 Kerzen auf dem Altar symbolisieren die 12 Jünger Jesu. Nach dem gemeinsamen Abendmahl werden sie im Lauf einer Sprechmotette nach und nach ausgelöscht, bis nur noch eine Kerze, die Christuskerze leuchtet. Durch die Texte und die Symbolhandlung wird sehr anschaulich, wie Jesus von seinen Jüngern verraten, verleugnet oder verlassen wurde. Zugleich spiegelt sich in den Texten, wie und wo Menschen heute die Sache Jesu verraten und verleugnen. Allein die Christuskerze leuchtet als Zeichen der Hoffnung den Besuchern den Weg in die Nacht und weist über den Karfreitag hinaus bereits auf Ostern, das Fest der Auferstehung und des neuen Lebens.
Hier ein paar Bilder von der Nacht der verlöschenden Lichter 2015. Alle Fotos von Martina Spohr.