von Mario Umbach
Das Rezept für die Familienfreizeit vom 28.-30. September 2012 hieß: Ein bewährtes Quartier als Unterkunft, ein interessantes Thema als Schwerpunkt, tagsüber Freiluft-Action bei Sonnenschein und am Abend Spiel und Spaß für die ganze Familie.
Das Ziel der diesjährigen Familienfreizeit, Vöhl am Edersee, kannte die Mehrzahl der teilnehmenden Familien schon aus dem Vorjahr. Das Vorbereitungsteam um Pfarrerin Christiane Kupski hatte sich erneut für die Jugendherberge Hohe Fahrt entschieden. Denn kein Quartier wäre als Ausgangspunkt für das Thema „Das Judentum kennenlernen“ geeigneter gewesen. Mindestens seit dem 17. Jahrhundert wohnten Juden in Vöhl und ihre Spuren sind heute noch auf beeindruckende Weise zu verfolgen.
Absoluter Höhepunkt der Wochenendes war für die Teilnehmer der Besuch der Synagoge in Vöhl. Pfarrer i.R. Günter Maier, Mitglied des Förderkreises „Synagoge in Vöhl“ e.V., nahm die Altenbaunaer Familien mit auf eine kleine Zeitreise:
Im Jahr 1827 entschloss sich die jüdische Gemeinde aus Vöhl und Umgebung zum Bau einer Synagoge, die im August 1829 eingeweiht und bis ins Jahr 1938 genutzt wurde. Durch den rechtzeitigen Verkauf an eine nicht-jüdische Familie entging die Synagoge der Zerstörung in der Pogromnacht am 9. November 1938. Im Jahr 1999 erwarb der Förderkreis das Haus und restaurierte es.
Mit bilderreichen Geschichten über das jüdische Leben, stimmungsvollen Liedern und mit viel Anschauungsmaterial sorgte Günter Maier für ein abwechslungsreiches Erlebnis. Sogar eine echte Torarolle hatte Maier mitgebracht.
Der jüdische Glauben begleitete die Eltern und Kinder auch außerhalb der Synagoge. Während der Wanderung nach Vöhl und zurück erwartete die Kinder ein Vielzahl von Aktionen, wie  10-Gebote-Puzzle, die auf Schiefertafeln übertragen wurden. Zum Abschluss des Tages wurden schließlich noch Bundesladen gebaut, um die Schiefertafeln aufzubewahren. Am Ende der Wanderung hatten alle mehr als 10 km zu Fuß zurückgelegt und die Vorfreude auf das gemeinsame Festmahl war groß.
Obwohl die Anstrengungen des Tages enorm waren, genossen auch die kleineren Kinder abends die großzügig verschobene Schlafenszeit. Somit hatten sie  noch Gelegenheit, Bekanntschaft mit den Waschbären am Edersee zu machen, die sich als besonders zutraulich herausstellten.
Die Eltern vertieften an den Abenden noch ihre Eindrücke und Gespräche des Tages. Neben interessanten Diskussionen zu Judentum und Christentum stand auch das schon traditionelle Werwolf-Spiel wieder auf dem Programm.